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Rheinsberger Hofkapelle

Seit der Wiedereröffnung des Rheinsberger Schlosstheaters im Jahr 2000, knapp 250 Jahre nach der historischen Hofkapelle des Kronprinzen Friedrich, vergibt die Musikakademie Rheinsberg jährlich den geschützten Titel »Rheinsberger Hofkapelle« an ein junges Ensemble für historische Aufführungspraxis. Die Vergabe des Titels ist verbunden mit einem Förderprogramm für junge Ensembles im Bereich der Alten Musik. Das Förderprogramm hat die Dauer eines Jahres, beginnt jeweils im Herbst und hat das Ziel der künstlerischen und konzeptionellen Weiterentwicklung des Ensembles sowie die Förderung des musikalischen Erbes der historischen Rheinsberger Hofkapelle.

Im Rahmen des Förderprogramms werden dem Ensemble folgende Möglichkeiten geboten

ZEIT UND RAUM
um in der Musikakademie Rheinsberg zu proben, zu planen und zu forschen:
3 Arbeitsphasen á 7 Tage, Übernahme von Fahrt-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten

WEITERBILDUNG
auf das Ensemble zugeschnittene Programme:
z.B. Marketing, Projektentwicklung, Finanzierung, Musikvermittlung, etc.

KONZERTE
im Rahmen des Spielplans der Kammeroper Schloss Rheinsberg und des Schlosstheaters Rheinsberg sowie weiterer Kooperationspartner (350€/Person/Konzert)

Ausschreibungsbedingungen

· Um den Titel »Rheinsberger Hofkapelle 2024/2025« können sich Ensembles (3-5 Instrumentalist*innen und Sänger*innen) bewerben, denen die historisch informierte Aufführungspraxis als grundlegendes Interpretationsanliegen dient.
· Jedes Ensemblemitglied muss auf einem historischen Instrument oder dem Nachbau eines solchen spielen.
· Den Ensembles wird ein Cembalo 415/430 Hz für das Auswahlkonzert sowie für die Arbeitsphasen zur Verfügung gestellt.
· Teilnehmen können Ensembles mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren oder jünger, das älteste Ensemblemitglied darf maximal 36 Jahre alt sein. (Stichtag: 19. Januar 2024)
· Für jedes Ensemblemitglied muss eine gültige Arbeitserlaubnis für die EU vorliegen.
· Die Entscheidungen der Jury sind in allen Fällen nicht anfechtbar, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
· Mit der Anmeldung erkennt jedes Ensemble die o.g. Bedingungen an.
· Die deutsche Fassung des Ausschreibungstextes ist verbindlich.
· Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 3. Dezember 2023

Einzureichen

· Zwei Klangbeispiele: Werke unterschiedlichen Charakters, nicht älter als 2 Jahre und min. 3 Minuten (Mp3, max. 10 MB)
· Entwurf eines Konzertprogramms für ein Konzert zum Thema »Historische Rheinsberger Hofkapelle« (Dauer ca. 60min)
· Formalia: Ensemblefoto (300 dpi, JPG), Vita, Kopie Reisepass oder Personalausweis
· Bewerbungsformular (online)

Öffentliches Konzert vor Jury

Nach einer Vorauswahl werden drei Ensembles eingeladen, sich in einem öffentlichen Konzert am 19. Januar 2024 in Rheinsberg mit einem 15 - 20 minütigen Programm mit Musik des 18. Jahrhunderts zu präsentieren. Dieses Konzert wird mit pauschal 1.000 € pro Ensemble vergütet. Zusätzlich kann bei Notwendigkeit eine Übernachtung im Gästehaus der Musikakademie Rheinsberg gestellt werden. Weitere Kosten werden nicht übernommen. Auf Grundlage von künstlerischer und konzeptioneller Qualität wählt eine von der Musikakademie Rheinsberg eingesetzte Jury die »Rheinsberger Hofkapelle« des kommenden Jahres aus.

Die historische Hofkapelle

Von 1736 bis 1740 musizierte in der »Musik-Kammer« des Rheinsberger Schlosses die Hofkapelle des Kronprinzen Friedrich, später König Friedrich II. von Preußen, ein Ensemble, das als »Rheinsberger Hofkapelle« Musikgeschichte schrieb. Ihre 17 Mitglieder, darunter so illustre Namen wie Johann Joachim Quantz, die Brüder Johann Gottlob und Carl Heinrich Graun oder Carl Philipp Emanuel Bach, genossen in ganz Europa einen ausgezeichneten Ruf als vorzügliche Virtuosen. Sie waren jung und experimentierfreudig, kaum einer von ihnen war älter als 30 Jahre. Später nahm König Friedrich seine Rheinsberger Hofkapelle mit nach Berlin. Sie bildete den Kern der »Königlich preußischen Capelle«, der späteren Staatskapelle in der Lindenoper. Fast 300 Jahre später gibt es wieder eine »Rheinsberger Hofkapelle« und wieder sind ihre Mitglieder junge Musiker am Beginn ihrer Karriere.

La Tabatiere - Rheinsberger Hofkapelle 2021/22

Rheinsberger Hofkapelle 2021/22: La Tabatière

Aufgrund ihrer großen Vielfalt an musikalischen Farben und des breiten Spektrums ihres Repertoires bezeichnet sich La Tabatière gerne als »petit orchestre historique«: Im Jahr 2020 als Trio mit künstlerischem Fokus auf Stil und Spielpraxis der Klassik gegründet, besteht La Tabatière heute aus unterschiedlichen Konstellationen von Instrumentalist*innen, die auf Historische Aufführungspraxis spezialisiert sind. Das erlaubt dem Ensemble, das Repertoire zu erweitern, buntere Konzertprogramme aufzubauen und Musik vom Barock bis zur Frühromantik aufzuführen.

Eine Leidenschaft für die sogenannte Historische Interpretationspraxis vereint die Musiker*innen bei der Forschung nach einer möglichst authentischen Spielweise jedes Zeitalters – natürlich auf dem entsprechenden historischen Instrumentarium – wobei sie niemals vergessen, das Publikum bei jedem Auftritt durch Engagement, Spaß und Virtuosität zu begeistern. Mit dieser Motivation schaffte es das Ensemble zudem im Juni 2021 in das Finale des CIMA-Wettbewerbs in Frankreich.

Neben der Konzerttätigkeit stellen verschiedene, demnächst im eigenen Youtube-Kanal verfügbare Aufnahmen für La Tabatière nur den Anfang der Verwirklichung von etlichen einprägsamen Projekten dar.

Die Besetzung:
Lorenzo Gabriele (Traversflöte), Rebecca Raimondi (Violine), Konstanze Waidosch (Cello, Gambe), Bernhard Reichel (Theorbe, Laute, Gitarre), Alexander Von Heißen (Cembalo, Fortepiano)

Ensemble Mozaique - Rheinsberger Hofkapelle 2020/21

Rheinsberger Hofkapelle 2020/21: Ensemble Mozaïque

Das junge internationale Ensemble Mozaïque hat seine Wurzeln an der Universität Mozarteum Salzburg. Seine Mitglieder sind Student*innen und Alumni führender Institute für Alte Musik. Die sieben herausragenden Musiker*innen verbindet der gemeinsame Wunsch, im Zeichen der historisch informierten Aufführungspraxis, auf höchstem musikalischen Niveau barocke Klangwelten zu erschließen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Wiederbelebung unbekannten und vergessenen Repertoires. Die Forschung in Archiven, sowie die Erarbeitung innovativer Konzepte, sind dabei gleichermaßen Bestandteil der Arbeit des Ensembles, um fremde Werke einem großen Publikum zu Gehör zu bringen.

AMA Consort

Rheinsberger Hofkapelle 2019/20: AMA Consort

Rheinsberger Hofkapelle 2019/20 ist das "AMA Consort". Die vier jungen Interpret*innen Lea Sobbe (Blockflöten), Lena Rademann (Barockvioline), Martin Jantzen (Viola da gamba/Barockcello) und Halldór Bjarki Arnarson (Cembalo) sind international aktive Musiker*innen und mehrfache Preisträger*innen verschiedener Wettbewerbe. Der Wille, lebendig und aus dem Moment heraus zu musizieren, eint sie ebenso wie ihr Studium historischer Quellen, auf deren Erkenntnisse sie ihre Interpretationen gründen. 2018 wurde AMA Consort beim Festival für Alte Musik Utrecht mit dem Fringe Audience Award, dem Publikumspreis der Konzertreihe für junge Künstler, ausgezeichnet. Im Deutschen Musikwettbewerb 2019 wurde dem Ensemble der Sonderpreis des BR Klassik verliehen.

Ludus instrumentalis - Rheinsberger Hofkapelle 2018

Rheinsberger Hofkapelle 2018: Ludus instrumentalis

Ludus Instrumentalis ist ein 2014 in Sankt-Petersburg gegründetes Kammermusikensemble im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Die Besetzung besteht aus zwei Barockviolinen (Evgeni Sviridov und Anna Dmitrieva), Barock Cello (David Melkonian/Leonhard Bartussek), Laute (Elizaveta Solovey) und Cembalo/Orgel (Ekaterina Biazrowa).

Rheinsberger Hofkapelle 2017: astrophil & stella

Das Ensemble „astrophil & stella“ wurde von der Flötistin Johanna Bartz ins Leben gerufen und bringt junge, international ausgebildete und versierte Interpreten Alter Musik gemeinsam auf die Bühne. Die Mitglieder des Ensembles haben sich in verschiedenen europäischen Alte-Musik-Formationen wie Jordi Savalls Le Concert des Nations und an der Schola Cantorum Basiliensis kennen- und schätzen gelernt.